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Sonntag, 23. September 2012

9.9. - 42.195 - 5:12

Vor zwei Wochen war es soweit. Nach über 9 Monaten Vorbereitung mit über 1000 Trainingskilometer war der grosse Tag da.... Meine Nervosität ebenso. Doch zum Glück war Marcel Wiesendanger ebenfalls mit von der Partie und wir haben dann auch den Vorsatz gefasst, dass wir von A bis Z zusammen laufen werden. Um 7.30 Uhr haben wir uns dann auf zur Startnummernausgabe gemacht und uns definitiv ins Abenteuer gestürzt. Kurz vor dem Start war dann alles montiert und bereit - inkl. der Zuversicht :-)

Voller Zuversicht - ein Frischling vor
dem Start zum Jungfraumarathon.
Der Startknall um 9h liess dann meine Nervosität auf einen Schlag entfallen und wir nahmen die 42.195 Kilometer mit den 1800 Höhenmeter unter die Füsse. Getreu nach unserem "Fahrplan" liefen wir wie ein Präzisionsuhrwerk unsere Kilometer. Via Interlaken nach Bönigen nach Wilderswil. Die ersten 10 Kilometer waren geschafft und wir genau im Zeitplan. In Lauterbrunnen haben wir dann die ersten 300 Höhenmeter und bereits 20 Kilometer in knapp 2h geschafft. Die Zusatzschlaufe in Richtung Stechelberg hat mir dann auch noch etwas fürs Auge geboten. Bereits waren einige Gleitschirme in der Luft und ich träumte auch ein wenig, wie schwerelos diese doch unterwegs waren. Vor uns lagen aber noch 1500 Höhenmeter, welche alles andere als schwerelos zu bewältigen sind... Ab Kilometer 25.5 gings dann hoch in Richtung Wengen. Unsere Beine waren noch frisch genug und wir haben einige Läufer überholen können und auch einige "schlimme" Bilder am Wegrand gesehen...
Kleine Scheidegg - ein Bier, zwei Finisher.




Nach 30 Kilometer resp. in Wengen haben Marcel und ich uns noch gut gefühlt und liefen frisch drauflos... Das es nicht bis zum Ende so gehen wird, merkten wir ab Kilometer 34 bis 38. Krampferscheinungen in den hinteren Oberschenkel machten sich bemerkbar. Mit einander gut zusprechen und Willen haben wir auch diese "Problemchen" in den Griff gekriegt. Auf alle Fälle konnten wir das Panorama und das Kaiserwetter wirklich geniessen. Als dann bei der berüchtigen Moräne ab Kilometer 38 uns bewusst wurde, dass wir es schaffen werden, machte sich eine unheimliche "Erlösung" bemerkbar. Wow, das Gefühl war einfach überwältigend und einzigartig. Marcel und ich liefen dann die letzten Meter quasi Hand in Hand ins Ziel und waren einfach stolz auf uns --> Video unseres Zieleinlauf siehe unten ab 06 Sekunden .

Das Bier nach der Ziellinie war dann einfach nur "gut" - fast so gut wie das flüssige Gold der Inkas :-) Ach ja, die gelaufene Zeit war dann 5:12 - 18 Minuten schneller als unser Fahrplan. Aber das ist nebensächlich, es hat Spass gemacht und wir konnten den Lauf geniessen.

Nach zwei Wochen faulenzen, schlemmen und Sportabstinez gilt es ab morgen wieder ernst. Der Engadiner Skimarathon im März will vorbereitet sein. Aber das ist dann wieder ein anderes Abenteuer ;-)

Ich danke allen für die Unterstützung und die Geduld während der Vorbereitung. Und ja, ich kann den Jungfraumarathon allen empfehlen - es ist einfach ein wunderschöner Lauf. Aber es gilt zu beachten: ohne Fleiss, kein Preis.

Sportliche Grüsse
Eltumi alias Tobi Gerber

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